Genussvolles Livorno

„Ich kann allem widerstehen – nur nicht der Versuchung.“
(Oscar Wilde)

Genießen auf Toskanisch:
Von edlem Wein und betrunkenem Käse

Einst ein kleines Fischerdorf, ist Livorno heute eine der wichtigsten Hafenstädte Italiens.

Schon im Mittelalter diente der Küstenort südlich von Pisa als Tor zur Toscana mit ihren vielfältigen Genüssen. Für Naturliebhaber und Fotografen sind die grünen Hügel und Weinberge, die saftigen Schafsweiden und die silbrig glänzenden Olivenhaine der toskanischen Landschaft ein Augenschmaus. Genießer sehen in ihnen die köstliche Verheißung kulinarischer Freuden – und werden nicht enttäuscht.

Die Olivenbäume der Toscana bringen ein Öl hervor, dessen aromatischer, leicht herber Geschmack auch Kenner überzeugt. Käufer sollten darauf achten, dass das Olivenöl eine geschützte geographische Herkunft hat – auf italienisch „Denominazione di Origine Protetta“ oder kurz: DOP.

Auch beim Wein ist die geographische Herkunft entscheidend. Das Chianti-Gebiet bedeckt ca. ein Drittel der Toscana. Der eigentliche Chianti Classico, im wahrsten Sinne der Klassiker unter den italienischen Weinen, gedeiht in der Gegend zwischen Florenz und Siena – und nur hier, markiert durch Schilder mit dem „Gallo Nero“, dem schwarzen Hahn.

Der Vino Nobile, einer der schwersten und gehaltvollsten Weine der Toscana, trägt seinen Namen nicht von ungefähr – der „Edle Wein“ durfte nur von vornehmen Familien hergestellt werden. Einige Fässer waren stets für Papst Johannes Paul III., der aus Montepulciano stammte, reserviert. Keine Sorge – Sie müssen kein Papst sein, um ein Glas davon zu kosten.

Zugezogene Sarden brachten einst ihre Schafherden in die Toskana. Zum Glück für Käseliebhaber. Denn ohne die charakteristische Schafsmilch müssten wir heute ohne den Pecorino Toscano, den typischen toskanischen Käse auskommen, dessen Geschmack, im Gegensatz zum würzigeren Pecorino aus Sardinien, auch nach langer Reifung weich und mild aromatisch bleibt.

Wer sich nicht zwischen Wein und Käse entscheiden kann, genießt einfach beides – in der Maremma sogar zusammen: Beim „Pecorino Briaco“, dem „betrunkenen Pecorino“, der in Weintrester gelagert reift, finden sich die köstlichsten Aromen der Toscana zu einem unvergleichlichen Genusserlebnis zusammen.